Weinlese 2022- ein erstes Fazit

Die Lese 2022 begann zunächst sehr gemächlich bei bestem Wetter und heißen Temperaturen. Am 30. August starteten wir mit der Handlese unseres 2Klang Spätburgunders am Petersberg. Die Trauben präsentierten sich kerngesund bei toller Reife und hoher Farbintensität. Auch unsere Muscaristrauben, die wir zwei Tage später ernten konnten, zeigten sich gesund bei schöner Fruchtausprägung und moderater Säure. Wenige Tage später, kurz bevor wir mit dem Hauptteil der Lese beginnen wollten, erfolgten heftige Regenschauer und leichter Hagel, von dem unsere Weinberge glücklicherweise nur wenig betroffen waren. Nichtsdestotrotz bremsten uns die weiteren heftigen Regenfälle der nächsten Tage extrem aus. Es hieß Vorbereitungen treffen und Kräfte sammeln. Nach Ende der regenreichen Tage begannen wir zügig zu ernten und schafften es rechtzeitig die bereits reifen Trauben vor den nächsten Regenfällen nach Hause zu holen.

handverlesene Spätburgundertrauben

Durch die gute Zusammenarbeit von Axel, Liane, Moritz und Lukas konnten allle Trauben zum optimalen Zeitpunkt und vor den nächsten Regenfällen geerntet werden. Letztere stellten das Team immer wieder vor Herausforderungen und zwangen uns zum Improvisieren, doch wir schätzen immer eine Herausforderung und konnten diese somit auch bewältigen. Am 30. September wurde der letzte Rieslingweinberg gelesen. Hinter uns liegen anstrengende Wochen, doch wir sind mit dem Verlauf und den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. Der Weinjahrgang 2022 präsentiert sich anders als man erwarten würde. Nach dem heißen und trockenen Sommer erwarteten wir zunächst hohe Mostgewichte und damit verbunden hohe Alkoholgehalte und eine niedrige Säure. Durch den Wetterwechsel im September, der viele Regen und Temperaturstürze von stellenweise über 20 Grad Celsius im Vergleich zum August blieb der Zuckergehalt niedrig und die Säure moderat.

der letzte Riesling kommt nach Hause

Die meisten Weine haben mittlerweile ihre Gärung beendet, die letzten Rotweine sind gekeltert und reifen nun in ihren Fässern. Es ist ruhig geworden auf dem Johanneshof, Zeit also ein erstes Fazit zu ziehen. In ihrem jugendlichen Stadium präsentieren sich die 2022er Weine bereits sehr schön. Gemeinsam haben sie alle eine schöne, reife Frucht mit kaum Spuren von grünen Aromen, wie stellenweise im 2021er Jahrgang. Eine moderate, aber dennoch kräftige Säure verleiht den Weinen einen angenehmen Trinkfluss. Klarer Favorit bei den Weißweinen: Chardonnay! Alle einzelnen Partien zeigen sich filigran und dennoch ausdrucksstark. Bei den Roten wird die Auswahl schon schwieriger, da hier eine extrem hohe Qualitätsdichte herrscht. Hier hat unser Merlot leicht die Nase vorne. Bis dieser auf den Markt kommt, muss sich allerdings noch etwas geduldet werden. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung all unserer Weine und freuen uns bereits jetzt darauf im Frühjahr 2023 die ersten Gutsweine präsentieren zu können.

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